Wie, ist das jetzt schon perfekt?

Kennst du das?

Über ein Jahr hatte ich die Erstellung der eigenen Website auf meiner To-Do-Liste und was war davon zu sehen - nix.

Gut, im Kopf hatte ich schon sehr konkrete Vorstellungen, wie alles perfekt ist, was mein Schaufenster im Internet so alles kann und welche Funktionen ich haben will und logisch, das alles in einem megasupermordernen und ultraansprechendem Design.

Mein Arbeitsberg wurde durch meine Gedanken an meine perfekte Webpräsenz immer größer. Doch wo sollte ich anfangen?

Aufschieberitis? Prokrastination? Kenne ich, aus meiner Coachingerfahrung und an verschiedenen Stellen auch aus meinem Leben. Irgendwie hab ich das oft in der Schulzeit geübt. Komisch, bei Themen die mich interessierten und die ich gut konnte, hab ich die Hausaufgaben ganz leicht und sofort erledigt. Nur wo ich es mir schwer und mühsam vorstellte, das dauerte dann ewig...

Ein britischer Wissenschaftler hat herausgefunden: 

„Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“

 (siehe Wikipedia) 

Und quasi hatte ich für meine Webseite unendlich viel Zeit, ich Stand vor meinem Aufgabenberg und wusste noch nicht mal wie ich Ihn erklimmen soll. Klar, ich hatte dieses wunderbare Chimpify empfohlen bekommen - da kann ein jeder seine Webseite ganz einfach selber gestalten. Ohne Zeitdruck wanderte meine Webseitenerstellung in die Spalte wichtig/nicht dringend meiner To-Do-Liste und so konnte ich den Termin der Fertigstellung schön verschieben...

Ja, wozu hat man denn Freunde? Da fragt René in unserem Podcast doch tatsächlich nach meiner Webseite und fordert unsere Zuhörer auf sich das mal anzuschauen. Nun hatte ich einen Termin, ganz kurzfristig - nicht mal ne Woche Zeit. Wie soll ich das schaffen, was in einem ganzen Jahr nicht erledigt wurde?

Perfektionsstreben erschwert uns die Arbeit, vermutlich geistern Gedanken wie "was sollen nur die Leute sagen" oder "na, wenn das dein Anspruch ist..." durch den Kopf und wir vergleichen uns gerne und klar, nur mit den Besten. Na als Hobbysportler schaue ich zu den Olympiasiegern und wenn ich es nicht gleich so hinbekomme, dann brauche ich wohl garnicht erst anfangen???

Spielerisch leicht konnte ich dann doch starten. Wie hab ich das gemacht? Na ich hab eine Webseite gebaut die der Wahrheit entspricht. Meine erste eigene! Und wenn mich einer fragt, antworte ich wie der Hobbysportler antworten könnte: ich bin für Heute zufrieden, das ist das Beste was ich mit meinem heutigen Fähigkeiten schaffen konnte. Und klar, ich lerne immer dazu und so kann ich mich Schritt für Schritt verbessern.

Und meine neue Lockerheit, hier als Gegenpart zum Perfektionismus, unterstütz meine kreativen Fähigkeiten. Es wird immer jemand geben der es angeblich oder tatsächlich besser weiss oder besser kann. Freue ich mich über Feedback? Ja! Als Hinweis etwas anders oder neu zu probieren. Das Feedback betrachtet die Ergebnisse meiner bisherigen Tätigkeit der Webseitengestaltung.

Ich hab herausgefunden das ich sehr gut verbessern und überarbeiten kann, also schnell einen Text geschrieben was ich sagen will und dann später nochmal schöngemacht. Und ich hab mir Unterstützung erbeten, wenn ich mit andere Menschen darüber rede fällt mir ja noch mehr ein. Wo steht geschrieben das du alles auf dieser Welt allein schaffen musst? An manchen Stellen der Webseite werde ich noch was ändern, du kannst da augenzwinkernde Hinweise von mir finden.

Wann ist die Seite denn nun perfekt?

Meine klare Antwort: Nie! Den die Mode und auch mein Geschmack ändert sich, meine Kenntnisse werden mehr und auch inhaltlich wird sich im Laufe der Zeit einiges ändern, zum Beispiel meine Angebote an Seminaren & Workshops.

Ich bin jedenfalls happy. Ich hab jetzt eine Internetseite. Du kannst sie lesen und mit Chimpify kann ich ganz einfach weitere Inhalte hinzufügen.

Bis zum nächsten mal...

Dein André